Auftakt in den Park und Parkwiese

Unabhängig von der denkmalgeschützten Parkanlage im Zentrum des Bearbeitungsgebietes entstehen zwei neue Auftaktbereichen als wichtige Zugänge zum Stadtpark. Dies sind einmal die Lindenstraße im Anschluss an den Markt und der Eckpunkt Klingerstraße/Oberredwitzer Straße gegenüber der Bahnunterführung.

Formale Baumraster aus mittelgroßen Bäume mit interessanten Blühaspekt wie Beispielsweise Zierkirschen markieren den Auftakt als Kontrast zum landschaftlichen Zentrum. Wasserbecken oder Brunnen unterstützen die Gestaltung. Freisitze beleben an der Lindenstraße den Parkzugang. Am gegenüberliegenden Auftakt an der Oberredwitzer Straße könnte in Zusammenhang mit dem derzeit leerstehenden Hotel ebenfalls Außengastronomie angeboten werden.

Kontrastierend hierzu wird die Parkwiese im Zentrum der Parkanalge sehr ruhig und zurückhaltend gestaltet. Ein Freiraum ohne flächendeckenden Baumbestand bietet Raum für unterschiedlichste Nutzungen wie Picknicken, Ballspielen oder Sonnenbaden.

Wegekonzept und Vernetzung

Das vorhandene Wegenetz wird überarbeitet und ergänzt. In Verlängerung der Lindenstraße ist der umgestaltete und neu verortete Hartlweg die direkte Verbindungsachse zwischen Markt und der Unterführung  unter den Bahngleisen zu den anschließenden westlichen Stadtteilen. Der neue Verbindungsweg ist das Rückgrat im Wegenetz und führt Einheimische und Besucher weg von der Klingerstraße durch den Park.

In Gegensatz dazu ist der Rundweg durch die Parkanlage mit der Parkwiese im Zentrum ein Weg zum Spazieren und Flanieren, der durch und an verschiedenen Nutzungsbereichen vorbei führt.

Der Holzbergerweg, als wichtige Verbindung zwischen Klingerstraße und Markt, bleibt erhalten und wird in das neue Wegenetz integriert.

Untergeordnete Wege ermöglichen direkte Anschlüsse zu Knotenpunkten oder Anschlüssen außerhalb des Parks. Ein neuer Weg führt zur Pfarrkirche St Josef.

Differenzierte Bereiche und Nutzungen

Besonders der Rundweg verbindet unterschiedliche Nutzungs- und Erlebnisbereiche im Stadtpark. Die Auftaktbereiche führen in den Park und bieten einen fast städtischen Charakter. Der erweiterte Platz im Anschluss an die Lindenstraße lädt mit Sitzgelegenheiten und Wasserspiel zum Ausruhen und Verweilen ein. Der nahegelegene Biergarten unter dem vorhandenen Baumbestand leitet vom neuen Gebäudekörper an der Lindenstraße geschickt in den Park über. Hier entsteht ein Spielplatzbereich für Kinder von 0 bis 6 Jahren. Westlich der Parkweise ist ein weiterer Spielplatz für die Altersstufe 6 bis 12 Jahre im Anschluss an den Kindergarten geplant.

Die Parkwiese im Zentrum der Parkanlage ist der ruhige Pol um den verschiedenste Rasen, Wiesen und Pflanzbereiche angeordnet sind.

Am Kriegerdenkmal entsteht eine weitere, kleine Fläche zum Aufenthalt und Gedenken.

Baumbestand und Vegetationskonzept

Der vorhandene, beeindruckende Baumbestand wird weitestgehend erhalten und, wo notwendig, ergänzt. Störende, neuzeitliche Eingriffe wie die Pflanzung von Kugelahorn am Holzbergerweg werden entfernt. Gleichzeitig wird die Parkwiese  im Zentrum der Parkanlage von Baumbestand freigehalten um neue Erlebnisbereiche zu schaffen. Die Blickbeziehung zur Pfarrkirche St. Josef wird herausgearbeitet.

Die Baumreihe an der Klingerstraße wird nicht mehr nachgepflanzt und entfällt zukünftig sukzessiv.

Aufgewachsenes Buschwerk und Hecken im Zentrum der Parkanlage werden entfernt. Der Park wirkt großzügiger und neue weiterführende Blickbeziehungen werden ermöglicht.

Die verlorene Vegetation im Zentrum des Stadtparkes wird in der Peripherie neu angepflanzt und schirmt den Park zum Verkehrsraum der Dammstraße und der Klingerstraße hin ab. Auch nördlich des Hartlweges rahmt die neue Raumkante den Park ein.

Die Rasenfläche der Parkwiese im Zentrum des Rundweges geht zu den Rändern über in extensivere Blumen- und Kräuterrasen. Je nach zugelassener Wuchshöhe und Schnittzeitpunkt kann der Blumen- und Kräuterrasen eine Vielzahl von Blüten hervorbringen. Zusätzlich wird vorgeschlagen die Rasenfläche, aus ökologischen und ästhetischen Gründen, alternierend zu mähen.

Am Gehölzrand und in baumüberstandenen Bereichen werden schattenverträgliche Samenmischungen verwendet.

Teilbereiche der Rasen- und Wiesenfläche werden durch Geophyten akzentuiert. Je nach Standort werden unterschiedliche Blumenzwiebeln in Tuffs gesteckt. Beispiele hierfür sind Wildkrokusse, Narzissen, Traubenhyazinthen, Wildtulpen, Waldlilie oder Schneeglöckchen.

Der Rundweg wird durch großzügige  Staudenpflanzungen oder attraktive Ansaaten akzentuiert. Mit einem zweimaligen Rückschnitt Ende Februar und Mitte Juni sind diese Flächen bei der Verwendung von Mulch wenig pflegeintensiv.

Kriegerdenkmal und Brunnenanlage

Das historische Kriegerdenkmal aus dem Jahre 1909 mit der Figur eines Kriegers bleibt am bisherigen Standort in der Achse der Straße Am Malzhaus erhalten, wird jedoch Richtung Süden ausgerichtet. Eine verkleinerte Platzfläche erlaubt auch zukünftig Gedenkveranstaltungen im angemessenen Rahmen.

Die bestehende Brunnenanlage aus dem Jahr 1970 im Stadtparkzentrum erscheint wenig attraktiv und nicht mehr zeitgemäß. Diese entfällt zugunsten einer modernen Brunnenanlage nahe der Lindenstraße. In der Platzfläche integrierte Wasserdüsen bieten Spiel und Spaß für Alt und Jung. An den Auftaktbereichen zum Stadtpark vom Markt, bzw. von der Unterführung zum Schwalmener Platz her kommend wird das Thema Wasser ebenfalls aufgegriffen. Wasserbecken mit Sitzrand unterstützen und akzentuieren diese Bereiche.

Veranstaltungen, Märkte und Feste

Kleinere Veranstaltungen oder Märkte können am östlichen Auftakt auf der Lindenstraße und auf der anschließenden Platzfläche im Übergang zum Hartlweg stattfinden.

Für größere Veranstaltungen steht im Zentrum der Parkwiese eine befestigte Schotterrasenflächen im Anschluss an den Holzbergerweg zur Verfügung. Medienanschlüsse für Strom und Internet und Wasser bzw. Abwasser werden in diesem Bereich unterflur angeboten.

Integration Einzelhandel, Gastronomie und Wohnbebauung

Die vorhandene Bebauung südwestlich der Lindenstraße bzw. Dammstraße wird zukünftig durch ein neues Gebäude mit Einzelhandel (Biomarkt), Gastronomie und Dienstleistungen ersetzt werden. Das neue Gebäude steht an prominenter Stelle und markiert den östlichen Auftakt in den Stadtpark. Unabhängig von der konkreten Gebäudeform sollte der neue Baukörper die Dimensionen der derzeitigen Bebauung nicht überschreiten und behutsam zeitlos gestaltet werden.

Zur Lindenstraße hin orientieren sich Gastronomische Einrichtungen und beleben die Verlängerung des Marktes. Westlich verbindet ein Biergarten mit Spielplatz für Kinder von 0 bis 6 Jahren Stadtpark und Gebäudeneubau. Die Versorgung des Biergartens soll im Gebäude integriert sein.

Die notwendigen Parkplätze einschließlich der Anlieferung werden südlich des Gebäudes bestmöglich in den Park integriert.

An der Oberredwitzer Straße entsteht im Anschluss an die vorhandene Bebauung ein neues Wohngebäude. Der an dieser Stelle aufgebrochene Blockrand wird geschlossen und weitergeführt.

Neuordnung des Stadtparks in Marktredwitz