Bauherr Landkreis Bamberg
Jahr 2009
Partner [lu:p] Architektur GmbH; PAPTISTELLA architekten gmbh
Preis 4. Preis
Ort Scheßlitz-Giechburg
Konzept Naturraum
In die Planung für die Giechburg wird der Naturraum zwischen Gügel und Giechburg, bis hin zum Großparkplatz einbezogen. Eine vorsichtige Strukturierung der Landschaft ohne größere Eingriffe wird vorgeschlagen:
Baumreihen flankieren die Zufahrtsstraße zu den Parkplätzen an der Giechburg. Durch entsprechende Anordnung der Baumreihen bleibt der Blick auf die Giechburg stets frei.
Die bestehenden Hecken- und Baumreihen am Hang werden aufgenommen und ergänzt. Ziel ist es kleinere Strukturen an den Wiesenhängen zu schaffen. Angedacht sind heimische Obstgehölze (Streuobstwiese) oder Hecken.
Der Großparkplatz an der Giechburg wird begrünt. Die Maßnahme dient dem Sichtschutz und bietet Schatten.
Wegekonzept
Problematisch ist der derzeitige Fußweg vom Großparkplatz zur Giechburg, der entlang der Zufahrtsstraße geführt wird. Ein neuer Fußweg soll abgesetzt neben der Straße zur Giechburg führen. Dieser Fußweg ermöglicht einen „barrierefreien“ Zuweg vom Großparkplatz zur Burg (Kinderwagen). Zusätzlich entsteht ein neuer Fußweg über den Hang entlang der bestehenden Gehölzkante zur Burg.
Die Zufahrt zum Parkplatz an der Giechburg ist weiterhin möglich. Für besondere Anlässe kann die Zufahrt am Großpakkplatz durch eine Schrankenanlage gesperrt werden.
Neben dem bestehenden Lehrpfad soll vor allem das Projekt „Wald & Kunst“ mit neuen Kunstwerken wiederbelebt werden.
Unterhalb der Giechburg entsteht ein Treffpunkt und Sammelpunkt für Wanderer. Der Standort ist günstig an verschiedenen Wegeverbindungen gelegen (Fußweg zu Gügel / Lehrpfad / Wald & Kunst / Main-Donau-Weg / Wege zu den Parkplätzen). Hier werden unter anderem Informationen zu Wanderungen geboten.
Beeindruckt von der vielschichtigen historischen Burganlage schlagen wir vor die vorhandenen Qualitäten der Giechburg wieder sichtbar zu machen. Im Vordergrund steht die qualitätvolle Wiederherstellung der Gesamterscheinung, im Hinblick auf die unterschiedlichen modernen Nutzungsansprüche.
Konzept Rundweg / Ausstellungen Wehrtürme
Auf dem Plateau der Giechburg entsteht ein neuer, geschlossener Rundweg um die Burganlage. Der Rundweg verbindet die Wehrtürme und leitet zu verschiedenen Aussichtspunkten.
Am Südbau und über dem Burgtor entstehen neue Teilstücke die den Rundweg erst ermöglichen.
Ausstellungen zur Geschichte der Burg und zum Mittelalter werden in den bestehenden Wehrtürmen am Rundweg eingerichtet und sind frei zugänglich. Der Südturm (Mitte) wird für diese Zwecke erneuert.
Ein zweiter Rundweg am Fuß der Burgmauer ermöglicht es die Burg aus einer neuen Perspektive zu erleben.
Der Parkplatz auf dem Burgplateau ist von der Giechburg aus direkt über den Süd-West Turm zu erreichen. Diese Wegeverbindung dient jedoch nicht als Eingang.
Burginnenhof
Der Burginnenhof ist im westlichen Bereich hauptsächlich gepflastert. Sonderbereiche und Gebäudezugänge werden von der Materialität leicht unterschiedlich gestaltet.
Durch den bestehende Renaissanceturm und weiter östlich über ein neues Zugangstor aus COR-TEN-Stahl führen zwei Zugänge am Nordbau zu den unterschiedlichen Gastronomiebereichen und zum Theater.
Die Eingänge zum Bergfried und Südbau liegen an der Pflasterfläche. Alle Gebäude werden barrierefrei erschlossen.
Die Bestuhlung / Gastronomie im Außenbereich ist nur in definierten Bereichen erlaubt und unterliegt klaren Gestaltungsprinzipien.
Im westlichen Teil des Burgplateaus geht die Pflasterfläche in eine Wiesenfläche über. Ein Holzdeck auf Sitzhöhe markiert den ehemaligen Verlauf der Gebäuderückwand der Stallungen. Die Linienfürhung in den Außenanlagen nimmt den historischen Grundriss auf.
In diesem Beriech entsteht ein Spielbereich für kleinere Kinder.
In Teilberiech wird der historische Bestand wie Mauern und Brüstungen rekonstruiert oder, wo für sinnvoll erachtet, erneuert. Der Baumbestand bleibt weitgehend erhalten.
Lichtkonzept
Die Grundbeleuchtung der Außenanlagen erfolgt mittels Wand- und Zugangsleuchten unterstützt durch Leuchten im Traufbereich erreicht.
Materialität
Bei der Materialwahl für die Außenanlagen wird eine Differenzierung zwischen Rundweg und Innenhof getroffen.
Für den Rundweg wird Sandstein (ähnlich der Bestandsfassade) vorgeschlagen. Im Innenhof und für den Zufahrtsweg ist ein Großstein im homogenen, ungerichteten Verband vorgesehen. Sonderbereiche werden durch unterschiedliche Oberflächen oder Formate differenziert.
Besondere Eingriffe in den Bestand werden durch die Verwendung von COR-TEN Stahl klar gekennzeichnet (Ringschluss Rundweg, Zugang Theater).