Bauherr Stadt Ebermannstadt
Jahr 2024
Partner umarchitekt, Büro für Strukturmechanik GmbH
Preis Anerkennung
Ort Ebermannstadt
Achse Lohgraben, Schenkgasse und Gerbergasse
Die Herausarbeitung des früheren Flusslaufes in Verbindung mit der grünen Ader sind die Hauptgestaltungselemente der verbindenden Fußgänger-Hauptachse. Im Pflasterband des Flusslaufes werden Akzente gesetzt. Besonders markant ist die Freistellung der historischen Gerberhäuser am Lohgraben bei der Einmündung in die Brunnengasse. Hier wird in einem kleinen Ausschnitt die frühere Situation des Lohgrabens abgebildet. Eine Wasserfläche reicht, wie ehemals 1920, bis an die beiden Gebäude. Eine Brücke führt in die Brunnengasse und erinnert, in Verbindung mit Hinweisschildern, an die historische Situation. Gleichzeitig wird die Höhenproblematik an dieser Stelle gelöst.
Vertiefungsbereich Schenkgasse
Zentraler Platz und Aufenthaltsbereich ist die Aufweitung der Schenkgasse hin zur Fahrradscheune. Der vorhandene Baumbestand wird komplett erhalten. Sitzelemente und ein Bücherschrank laden zum Aufenthalt ein. Ein großzügiges Holzpodest um den markanten Bestandsbaum akzentuiert mit einfachen Mitteln. Entlang der Parkhausfassade wird auch hier die grüne Ader weitergeführt. Fahrradstellplätze und ein Spielplatz werden geschickt integriert. Steinweg und Hindenburgstraße sind durch kurze Stiche gut vernetzt.
Bereich Nordanbindung
Mit Beginn der Gerbergasse endet die Fußgängerzone. Die grüne Ader wird als Baumreihe fortgeführt. Der symbolisierte Hahnfluss endet in einem Wasserbecken mit Sitzstufenanlage zum Nordpol hin. Gleichzeitig dient die Wasserfläche als Auftakt zum südlichen Quartier.
Die Gerbergasse wird, wie bisher, als Einbahnstraße für den PKW-Verkehr freigegeben. Unter der Baumreihe werden Stellplätze angeboten.
Ein einheitlicher Pflasterbelag durchzieht auch den Bereich Nordanbindung. Der Steinweg mit PKW-Verkehr wird über diese Pflasterfläche geführt. Ein Fußgängerüberweg in den Hahnmühlenweg ermöglicht die sichere Querung zur Gerberstraße und zum Nordpol hin. Die Bushaltestelle bleibt erhalten.
Nordpol
Zwischen nördlicher Gerbergasse und Steinweg entsteht eine kleine Platzfläche mit einem markanten Baum und Fläche für Außenbestuhlung. Zusammen mit Wasserbecken und Sitzstufenanlage entsteht, gegenüber der denkmalgeschützten Hahnmühle, im Zuge der geplanten Verkehrsberuhigung ein attraktiver und multifunktional nutzbarer Pol.
Freiraum Hindenburgstraße
Die Hindenburgstraße dient als wichtige innerstädtische Erschließungsachse. Der Straßenquerschnitt wird zugunsten des Fuß- und Radverkehrs reduziert. Die Straßenquerung in die Schenkgasse bleibt am Standort, wird jedoch modernisiert. Vor dem Postgebäude entsteht eine neue Haltestelle für den ÖPNV-Verkehr an der Hindenburgstraße.
Auf dem Vorbereich des Postgebäudes entsteht in Verbindung mit dem markanten Baumbestand eine großzügige Grünfläche mit Aufenthaltsbereichen.
Verkehrskonzept und Parkplätze
Die Hauptbewegungsachse für Fußgänger vom Lohgraben östlich des Postgeländes bis hin zum nördlichen Ende der Schenkgasse bleibt Fußgängerbereich mit Durchfahrtserlaubnis für Anwohner.
Die Zu- und Abfahrt zum Parkhaus führt von der Hindenburgstraße aus über eine baumüberstandene Platzfläche. Auch das Postgelände ist über diesen Beriech erschlossen. Mit Beginn der Schenkgasse fängt der Bereich Fußgängerzone an. Hier teilen sich Fußgänger und Fahrradfahrer die Wegeflächen.
Die Gerberstraße führt als Einbahnstraße von der Heiligkreuzstraße zur Schenkgasse und biegt dort zum Steinweg ab. In der Gerbergasse werden insgesamt drei Parkplätze angeboten.
Die vom Süden kommende Fußgängerachse Steinweg führt bis zum Oberen Bürglaß. Zwischen Gerberstraße und Oberer Bürglaß wird die Ausfahrt der Fahrzeuge aus der Gerberstraße über den Steinweg ermöglicht. Vom Obereren Bürglaß führt der für KFZ befahrbare Teilbereich des Steinweges bis hin zur Heiligkreuzstraße.
Der auf die Hindenburgstraße mündende Teilabschnitt des Lohgrabens bleibt für den KFZ-Verkehr und für Anlieferung bis zur Badergasse frei. Hier werden insgesamt 6 Stellplätze an der südlichen Straßenkante angeboten.
Beleuchtungskonzept
Die Grundbeleuchtung für die Hauptachse Lohgraben – Schenkgasse – Gerbergasse erfolgt über moderne LED Mastleuchten. In Teilbereichen oder in engen Fußgängergassen werden die Leuchten an Gebäuden angebracht.
Besondere Orte wie die Wasserflächen an den Gerberhäusern, der Nordpol und die Platzfläche in der Schenkgasse werden durch Bodenstrahler für Bäume oder zurückhaltende Fassadenbeleuchtung hervorgehoben. Straßenleuchten Beleuchten die Verkehrsräume
Pflasterbelag und Barrierefreiheit
Bezogen auf die Materialien kürzlich fertiggestellter Bereiche im Stadtgefüge und die Oberflächenmaterialien am Marktplatz und im Steinweg wird ein Pflasterbelag aus Naturstein für das Wettbewerbsgebiet vorgeschlagen. Die Natursteinoberflächen, die den symbolisierten Lauf des ehemaligen Hahnflusses nachzeichnen, werden farblich und bezogen auf die Oberfläche abgesetzt. Denkbar ist die Kombination von geschnittenen Pflastersteinen mit gestockten oder gebrochenen Oberflächen. Die Barrierefreiheit ist in jedem Fall sicherzustellen.